
Flexibilität und Rückgrat schließen einander nicht aus
WASSERFÄLLE. ISLAND.
Man ist doch ein Leben lang damit beschäftigt, sich selbst zu finden. Was sind unsere Werte? Was unsere Bedürfnisse? Wofür wollen wir einstehen? Wofür wollen wir kämpfen?
Wer zu sich selbst finden will,
Paul Watzlawick
darf nicht anderen nach dem Weg fragen.
Wir müssen unseren eigenen Weg finden, unsere Persönlichkeit definieren und unseren Charakter formen. Dafür können wir uns Vorbilder aus der Natur nehmen, wie zum Beispiel das Element Wasser. Wenn man mal beginnt darüber nachzudenken, ist es unglaublich, wie viel es mit uns Menschen gemeinsam hat.
Es ist die Flexibilität, die Anpassungsfähigkeit und die Kompromissbereitschaft, mit der sich das Wasser seinen Weg durch die Landschaft bahnt.



Es gilt zu verstehen, dass sich alles im Leben stets verändern wird. Und auch das Wasser passt sich immer neu an bestimmte Gegebenheiten an. Es schmiegt sich sanft seinen Weg. Manchmal muss es auch in Umwegen oder tausenden kleinen Kurven fließen. Aber es fließt.
Bei Ebbe zieht es sich zurück und bei Flut traut es sich näher an das Ufer heran. Auch wir Menschen haben Zeiten, wo wir Ruhe und Frieden suchen. Es sei uns gestattet.
Das Wasser kann sich aber auch in seinem Zustand verändern. Bei tiefen Temperaturen friert es und bei zu hohen, fängt es an zu sieden. Dann kann es toben, so wie wir Menschen, wenn wir uns aufregen oder wütend werden.
Denn Anpassungsfähigkeit hat seine Grenzen. Jene von uns Menschen und auch jene von Wasser. Dann kann es Kraft und Stärke gewinnen, dass es nichts aufzuhalten vermag. Es kann großen vernichtenden Schaden anrichten. Genauso wie unsere Worte und Taten, wenn wir wütend sind, oder aus uns herausbrechen. Das kann verheerende Folgen für unsere Umwelt haben. Für unsere Natur und für unsere Mitmenschen.



Es geht also darum, sich seiner eigenen Prinzipien und Werte bewusst zu werden. Dabei – und das sieht man auch am Beispiel des Wassers – schließen sich Flexibilität und Rückgrat nicht aus. Aber Anpassungsfähigkeit und Kompromissfähigkeit haben seine Grenzen. Die eigenen gilt es zu definieren und nicht zu überschreiten. Das ist es, was Menschen mit Charakter auszeichnen. Sie haben Ecken und Kanten und sind sich ihrer Stärken und Schwächen bewusst. Aber vor allem kennen sie ihre Werte und Prinzipien und stehen dafür ein. Dabei können sie durchaus laut und energisch werden. Es ist in wichtig für seinen Standpunkt ein zustehen, ohne dabei andere zu verletzen.

So wie dieser Wasserfall, der tobend über die Felskante fließt, um danach seine innere Stabilität wieder zu finden, um ruhig und sanft weiter zu fließen. Wir dürfen uns aufregen, uns ärgern oder wütend werden, wenn die eigenen Grenzen überschritten werden. Aber das Leben ist zu kurz, um sich ständig zu ärgern. Es gilt, seinen inneren Frieden wieder zu finden, um weiter zu fließen. Im Fluss des Lebens.
Genießen wir den Zauber des Lebens.
Alles Liebe, Berny

